Coesfelder Straße soll dadurch belebter werden
Borkener Zeitung vom 8. August 2023
VELEN (pd). Am Tresen sitzen und mit anderen ein Pläuschchen halten, bei einem Bier oder einer Cola Neuigkeiten austauschen oder sich mit Freunden zum Stammtisch oder Doppelkopf treffen: Kneipen und ihre Theken sind in großen Städten wie kleinen Dörfern beliebte Anlaufstellen für die Bevölkerung. Geht es nach der jetzt gegründeten Genossenschaft „Vivat!Velen“, dann soll auch Velen wieder so einen Anlaufpunkt für Jung und Alt bekommen.
„Man kann in Velen in Gaststätten und Bistros gut essen, die klassische Bierkneipe mit einem Tresen gibt es aber so gut wie gar nicht mehr“, sagt Johannes Möllers (69), Vorstandsvorsitzender von „Vivat!Velen“. Die aktuell gut ein Dutzend Personen starke Genossenschaft will der früheren Traditionsgaststätte Fork unter dem Namen „Wirtschaft Fork 1870“ neues Leben einhauchen und so „das derzeit leerstehende Lokal an der Coesfelder Straße wieder zu einem sozialen und kulturellen Treffpunkt für den ganzen Ort machen“, heißt es in einer Mitteilung der Genossenschaft. Nachdem der Pachtvertrag mit den Eigentümern Gregor Kremer und Gisela Wessels unterschrieben worden ist und die Regularien der Genossenschaft unter Dach und Fach sind, wolle man Anfang September die Pläne für die Genossenschaftskneipe der Öffentlichkeit vorstellen – und bei den Velenern und anderen Interessierten dafür werben, sich an der Genossenschaft zu beteiligen.
Die Idee für das Projekt, so Möllers, sei zunächst im Kreis einiger Velener entstanden, die sich seit einigen Jahrzehnten kennen. Dazu gehören unter anderem Silvia Dignass (64) und Heinz-Willi Rieken (66), die mit Möllers den Vorstand der Genossenschaft bilden. Einig war man sich darin, dass Velen wieder „eine richtige Kneipe braucht“, wie Heinz-Willi Rieken betont. Den ebenfalls bei der Gründungsversammlung gewählten Aufsichtsrat bilden Helmut Essink, Maria Schonnebeck und Wilhelm Hardeweg.
Durch das Vorbild der erfolgreichen Ramsdorfer Genossenschaftskneipe „Anna van’n Hook“ motiviert, will man sich jetzt daran machen, die Pläne umzusetzen, heißt es. „Wir bringen die Sache auf den Weg, ob es klappt, liegt letztlich an allen“, so das ehrenamtlich arbeitende Genossen-Team. Geplant ist, zunächst am Wochenende und an einigen Wochentagen bei Fork den Betrieb wieder aufzunehmen. Dafür sucht man jetzt auch Personal, das dafür selbstverständlich auch bezahlt wird.
Angesichts der Tatsache, dass eine Kneipe in Velen derzeit von vielen schmerzlich vermisst wird, sind die Kneipengründer zuversichtlich, dass sich eine Genossenschaftskneipe auch wirtschaftlich erfolgreich betreiben lässt. Und weil die Gaststätte Fork neben dem Thekenraum auch noch über einen Saal und einen Versammlungsraum verfügt, könne man dort auch kleinere Feiern sowie Versammlungen abhalten und bei Stadt- oder Schützenfesten mitmachen. In den Sommermonaten kann man zudem einen Biergarten anbieten.
Zusätzlich zum „Kerngeschäft“, dem Kneipenbetrieb, soll es „bei Fork“ auch kulturelle Veranstaltungen geben. Ob Lesungen oder Konzerte, Ausstellungen, Spieleabende oder Vorträge: Das Gründungsteam hat schon einige Ideen, wie Velen nicht nur wieder eine neue Kneipe, sondern auch einen neuen kulturellen Treffpunkt bekommen kann.
„Damit Fork wieder ein Treffpunkt für den ganzen Ort wird, soll die Genossenschaft offen für alle Velener und weitere Interessierte sein. Jeder kann mitmachen“, betont der Vorstandsvorsitzende von „Vivat!Velen“. Dazu soll das Projekt bei zwei Infotagen bei Fork am Samstag, 2. September, und Sonntag, 3. September, jeweils ab 11 Uhr vorgestellt werden. Zudem wird es die Möglichkeit geben, Anteile an der Genossenschaft in Höhe von je 150 Euro zu erwerben. Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen gesorgt.
Für die Gründungsmitglieder ist klar, dass man die Gastwirtschaft nur erfolgreich führen kann, wenn sich genügend Velener und andere Interessierte als Genossinnen und Genossen beteiligen und das Gefühl haben: „Das ist unsere Kneipe.“
Dass das Projekt nicht nur die Coesfelder Straße neu beleben kann, sondern auch den ganzen Ort, davon sind nicht nur die Gründungsmitglieder überzeugt, sonndern auch die Verpächter Gregor Kremer und Gisela Wessels: Beide freuen sich, dass mit der neuen Kneipe die Straße im Herzen Velens wieder attraktiver wird. Und deshalb überlassen die Geschwister der Genossenschaft nicht nur ihre Räume, sondern haben auch schon angekündigt, selbst Mitglied in der Gennosenschaft „Vivat!Velen“ zu werden.
Wer Interesse, Fragen oder Wünsche hat, kann sich per Email unter vivat velen@gmx.de an die Genossenschaft wenden. Die Homepage www.vivat velen.de wird in Kürze freigeschaltet.